Auszeichnung als
von Radio Ö1
Maria ist ein uneheliches Kind, und das schon in der dritten Generation. Niemand ahnt, was in dem schweigsamen, störrischen Kind schlummert, dem die Mutter, um es zu beschäftigen, Papier und Bleistift gibt. Der Weg an die Wiener
Akademie ist Maria nicht vorgezeichnet. Sie studiert dort in den finsteren Jahren 1941 bis 1944. Nach dem Krieg steigt sie zum skandalumwitterten Provinzstar in der Kärntner Landeshauptstadt auf, geht eine Beziehung mit einem traumatisierten jungen Dichter ein und danach mit einem zehn Jahre jüngeren Schüler, Arnulf Rainer.
Maria und Arnulf inspirieren sich gegenseitig, werden aber auch zu Konkurrenten. Klagenfurt wird rasch zu klein.
Aber ist es in Wien besser? Jedenfalls für Arnulf, der besser auf der Klaviatur des Kunstmarkts spielt. Künstlerinnen bringt die Männergesellschaft wenig Wertschätzung entgegen.
Maria malt. Maria kämpft. Aber sie kommt kaum weiter. Nicht in der Kunst und nicht in der Liebe. 1960 verlässt sie Wien, geht nach Paris und von da aus weiter nach New York, von wo sie zwanzig Jahre später zurückgeholt wird – als erste Professorin für Malerei im deutschen Sprachraum. Mit beinahe achtzig zieht sie Bilanz. Was sie nicht weiß: Ihre eigentliche Karriere
als Künstlerin liegt noch vor ihr.
„Was für ein Leben! Kirstin Breitenfellner gießt Maria Lassnigs Vita in einen spannungsreichen, intensiven Text, der dieser herausragenden Künstlerin den nötigen Respekt zollt.“ (Katja Gasser, ORF)
Auszeichnung als
von Radio Ö1
Auszeichnung als
bei Literaturhaus.at
Platz 9 im Januar 2023
Judith lebt in behüteten Verhältnissen in einer deutschen Kleinstadt. Während ihre Eltern nicht müde werden zu verkünden, die Welt befände sich in einer Epoche beispiellosen Friedens und Wohlstands, fühlen sich Judith und ihre Clique bedroht.
Sie sind die Generation der Babyboomer und haben „No Future“: Sie lesen zum ersten Mal Zeitung, als der Wald zu sterben beginnt, sie haben zum ersten Mal Sex, als Aids sich ausbreitet und als sie die Schule abschließen, geht der Reaktor von Tschernobyl in die Luft.
Trotzig versuchen Judith und ihre Freunde –Ella und Heidi, Anders, Hamster und Nosso, Hermann, Jo, die scheppe Babsi und der verkappte Terrorist Happy – eine ganz normale Jugend zu verleben, mit Partys und Diskussionen, Ausflügen und Demonstrationen und natürlich mit Liebe und Verrat.
Es spielt die Achtzigerjahre, das Jahrzehnt, von dem niemand ahnte, dass es so kurz werden sollte. Die Apokalypse erscheint unabwendbar, und trotzdem kommt alles anders als erwartet.
Als die Berliner Mauer fällt, hat Judith das Gefühl, dass ihre Jugend erst so richtig beginnen kann.
Ein Roman über das Erwachsenwerden in einer Zeit, die auf den ersten Blick weit weg zu sein scheint, auf den zweiten erstaunliche Parallelen heutigen Problemen aufweist – vom Klimawandel über den Reaktorunfall von Fukushima bis zu den Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt.
Paulas Leben, bestimmt von ihrem fünfzehn Monate alten Sohn, findet zwischen Wickeltisch und Spielplatz statt. Tinka hingegen, die junge Frau, die in einem Wiener Antiquitätengeschäft arbeitet, versucht das Leben mit dem Fotoapparat einzufangen. Ihre so gegensätzlich anmutenden Lebensentwürfe ähneln sich zumindest darin, dass beide Stagnation empfinden und an dem, was sie ihr Leben nennen, zweifeln. Nach und nach wird deutlich, dass es eine Verbindung geben muss zwischen den beiden Frauen – nur welche?
Die Fragen der beiden Protagonistinnen spiegeln sich in anderen Figuren. Neben den beiden Männern Konstantin und Kai, dem Komponisten und dem Telekom-Angestellten, sind das die Russin Olga, eine Odessiterin, die ihre Vergangenheit in einem totalitären Regime und ihre Familiengeschichte voller Tragödien noch nicht überwunden hat. Und der Ungar Attila, Tinkas Chef, ein Getriebener mit einem dunklen Geheimnis, der, aus seiner Emigration aus Australien zurückgekehrt, Antiquitäten aus Osteuropa nach Wien schmuggelt.
Wenn Paula und Tinka glauben, kein „echtes“ Leben zu haben, werden sie durch diese Biografien eines Besseren belehrt, denn das Leben scheint nur manchmal woanders zu sein. Man steckt immer mittendrin.
(Nur noch antiquarisch bzw. über die Autorin erhältlich.)
Wer zahlt einen höheren Preis? Jene, die ein so genanntes unabhängiges Leben wählen? Oder jene, die dem Reiz erliegen, diese komplizierte Freiheit aufzugeben zugunsten eines Systems, das alle Fragen ein für allemal zu beantworten scheint?
Teresa und Maya waren Freundinnen von Kindesbeinen an. Doch später landet ausgerechnet die stille, ernste Teresa in einer Werbeagentur, während sich die früher so unbändige Maya einer strengen Religionsgemeinschaft anschließt. Mayas Weg führt an den Fuß des Himalaja, wo sie mit Ehemann und Kindern in einem freiwilligen Korsett von Regeln und Geboten lebt. Teresa indessen genießt ihre Unabhängigkeit, ihre lockere Beziehung zu Max, den sie am Wochenende in seinem Haus auf dem Land besucht.
Nachdem die beiden jahrelang nichts mehr voneinander
gehört haben, taucht Maya eines Tages wieder in ihrer Heimatstadt auf … Vor dem Hintergrund neuer Fundamentalismen in Politik und Religion erzählt Kirstin Breitenfellner in ihrem zweiten Roman von einer Freundschaft, der die Grundlage abhanden gekommen ist – und von einer außergewöhnlichen Begegnung, bei der zwei Weltbilder, zwei Denkweisen, zwei Persönlichkeiten aufeinander prallen.
In ihrem Debütroman entwirft Kirstin Breitenfellner eine Charakteristik des Liebhabers, seiner Verführungskunst, seiner „Methode“, und erzählt von jenem Reflex, den er in Frauen auslöst – und sie damit untauglich macht für „normale“ Männer. Aber auch darüber, wie am Ende doch immer alles anders kommt, als man zuvor erwartet hat.
Agnes Poigenfürst, die Erzählerin, Thomas, der Liebhaber, Andreas, der Ehemann, und Tibor, der nichts von beiden ist, sind die Hauptpersonen eines Großstadtromans vor der Kulisse eines Millenniums und einer Sonnenfinsternis. Nicht zu vergessen Sylvie und Anabel, Agnes’‚ Schwestern, und Angela, die Selbstmörderin, allesamt Singlefrauen Anfang dreißig.
Kann man genießen, ohne zu denken? Denken, ohne zu leben? Kann man die Hoffnung aufgeben, ohne zu resignieren? Der Autorin gelingt das Kunststück, unterhaltsam zu erzählen, ohne an der Oberfläche zu bleiben, und nachzudenken, ohne auf Witz und Esprit zu verzichten.